von pinkfloyd » 19.12.2005, 20:22
Ich finde, dass diese Entwicklung (so es denn eine für die Zukunft ist) bedenklich, da sie den Zuschauern etwas Nähe zu den Spielern nimmt. Was den Handball für mich neben der Spannung, der Schnelligkeit und der Stimmung in der Halle auszeichnet, ist, dass der Handball anders als Fußball oder ähnliches menschlich geblieben ist, die Spieler sind halt "Idole zum Anfassen". Wenn sich hier einige gegen die zunehmende Amerikanisierung und Kommerzialisierung des Sports einsetzen, dann setzen sie sich auch für das Menschliche ein, den Raum, den jeder einzelne im großen Ganzen einnehmen darf und kann. Dazu gehört auch diese Sache.
Wenn wir den Sport automatisieren - die Spieler betreten das Spielfeld, spielen, verlassen die Halle wieder und mehr bekommt man von ihnen nicht zu sehen - dann ist das gefährlich, weil es Distanz zwischen Mannschaft und Publikum aufbaut.
Ich freue mich jedesmal, wenn ich Holpi mit seiner Sporttasche mit den Zuschauern zusammen richtung Halle gehen oder Marcin noch vor dem Spiel mit Bogdan am Kabineneingang stehen sehe oder nach dem Spiel noch kurz mit Lars schnacke, weil ich merke:
"Hey, das sind keine Außerirdischen, keine Übermenschen; das sind welche von uns!"
Aber leider ist ebendiese Automatisierung des Handballs in Flensburg schon länger zu erkennen, es bleiben z.B. immer weniger Spieler nach dem Spiel auf dem Spielfeld um noch Autogramme zu geben oder sich mit den Fans fotografieren zu lassen.
Ich halte es für sehr wichtig, dass dieser Kontakt nicht weiter abgebaut, sondern aufrecht erhalten und ständig erneurt wird.