„Schneider-Sause“ leitete SG-Sieg ein
11.04.2008: 36:31-Erfolg in Tarper Treenehalle
Martin Tank war ein fairer Verlierer. Der Trainer der HSG Tarp-Wanderup hatte nach der 31:36 (16:18 )-Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt II eine Flasche ostdeutschen Gerstensaft auf den Tisch gestellt. Als Geschenk für den siegreichen Coach Matthias Hahn. „Das Bier schmeckt nach einem Sieg immer am besten“, sagte dieser nach dem ersten kräftigen Schluck. Genüsslich fuhr er fort: „Die Mannschaft hat Moral gezeigt. Den zweiten Regionalliga-Platz wollen wir unbedingt bis zum Schluss verteidigen.“
Das Derby war lange spannend, produzierte aber auch genug Fehlzündungen. „Ich habe die ganze Saison nicht so viele Bälle am Tor vorbeifliegen sehen wie diesmal“, wunderte sich Martin Tank. Und auch Matthias Hahn war zunächst nicht einverstanden mit dem Auftritt seiner Truppe: „Vor allem in der ersten Hälfte fehlte mir der Spielfluss und leistete sich die Mannschaft zu viele überhastete Würfe.“
Die Treene-Handballer waren anfangs obenauf, führten nach 19 Minuten mit 11:9. Dann kam Sebastian Schneider – und drehte das Blatt mit einer „Schneider-Sause“. Fünf mächtige Geschosse in vier Minuten – die nächsten fünf SG-Tore gingen allein auf seine Kappe. „Sebastian hat das erste Mal seit Langem so gespielt, wie ich es mir vorstelle“, sagte Matthias Hahn. Es hieß 12:14, da für die Hausherren nur Mario Petersen mit einem Siebenmeter gegenhalten konnte.
Martin Tank reagierte, beorderte Sascha Will als „Wachhund“ für den wurfstarken Rückraum-Spieler. Doch der Ausgleich sollte mit dieser Taktik nicht gelingen. „Über die offensive Abwehr habe ich mich eigentlich gefreut“, meinte Matthias Hahn. „Da dadurch unsere Halben mehr Platz hatten.“ Vor allem die rechte Angriffsseite überzeugte. Jan Lasse Kohnagel ging mit viel Elan zu Werke, Rechtsaußen Lars Bastian traf wie er wollte.
Dagegen hatte die HSG ein großes Problem auf der linken Halbposition. Dominik Juckenath (Hahn: „gegen uns war er immer überragend“) hatte bereits nach drei Minuten das Aufwärmprogramm wegen seiner Fußverletzung abgebrochen, Simon Plähn war ein Schatten seiner selbst. Beim 19:24 (37.) schienen die Treene-Handballer frühzeitig auf die Verliererstraße zu geraten. „Zum Glück hat Kay Blasczyk gegen seine alten Kameraden alles gegeben“, sagte Martin Tank. „Ohne ihn hätte es noch schlimmer für uns ausgesehen.“ Der Mittelmann war es, der die HSG auf 26:27 (46.) heranwarf.
Es knisterte noch einmal vor Spannung. Mit einem Doppelschlag erhöhte Lars Bastian auf 26:29. „Er war so etwas wie unser Matchwinner“, meinte Matthias Hahn, „zumal er in der Schlussphase sehr clever zwei Stürmerfouls provozierte.“ Martin Tank versuchte es nun wieder mit einer 6:0-Deckung, da er „Sebastian Schneider locken wollte und wir Kohnagel und Bastian nicht halten konnten“. Ohne Erfolg: Das Junior-Team brachte den verdienten Sieg souverän über die Runden.
HSG Tarp-Wanderup: Samuelsen – Jacobsen (1), S. Plähn (1), Knaack (5), Brüne (5), de Vries, Koenig (1), K. Will (1), Carstens (1), Petersen (9/3), Blasczyk (5), S. Will (2)
SG Flensburg-Handewitt II: N.-M. Römpke, Hinrichsen (bei einem 7m) – Iversen (1), Schneider (8 ), Barthen, Walluks, Kohnagel (9/2), Clausen (1), Thielebein (2), K.-S. Römpke (4/1), Bastian (8), Heinl (3)
Zeitstrafen: 2:3; Siebenmeter: 4:3; Zuschauer: 500
-ki-
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