Zocker22, kann es sein, dass MM das Angriffsspiel lang angelegt hat, um nicht gleich MD ins Tempo kommen zu lassen? Sicherheit vor Schnelligkeit, eine Maßnahme um keine Vorentscheidung zuzulassen, vor dem Hintergrund des Leistungsgefälles der letzten Wochen! Nicht immer schön, aber klug. Das sie schneller spielen können, ist bekannt.
Die tatsächliche Entscheidung war doch Mückensackbreite, insofern hat die SG alles richtig gemacht, fast...Das Spiel schlecht zu reden, wird den Tatsachen nicht gerecht. Was einzig anzumerken wäre, dass die SG kein taktisches Mittel gegen Damgaard fand.
Vom SHZ:
Dabei hatte sich der Deutsche Meister bestens erholt von der Niederlagenserie auf internationalem Parkett – sechs Champions-League-Pleiten in Folge – gezeigt und sein anderes, schöneres Gesicht präsentiert. Die Flensburger Leistung im defensiven Bereich verdiente besonders in der ersten Halbzeit nur ein Prädikat: weltklasse. Gedankenschnell, beweglich, zupackend – die SG-Abwehr erwies sich als echtes Bollwerk für den spielstarken Magdeburger Rückraum um Regisseur Marko Bezjak und Torjäger Michael Damgaard. Hinzu kam ein famoser Benjamin Buric zwischen den Pfosten. Der „Smiling Killer“ aus Bosnien hatte angesichts zehn Paraden (darunter ein Siebenmeter) gut Lachen und steckte schnell tief drinnen im Kopf der SC-Schützen. Die beste Abwehr (SG) hielt in den ersten 30 Minuten den zweitbesten Angriff (SC) der Liga in dessen gefürchteter Halle auf acht Tore – ein beeindruckender Wert.
Beim Stand von 4:7 (20.) aus Sicht der Gastgeber gab es das erste Mal Pfiffe von den Rängen. Ungewöhnlich für die Getec-Arena, in der es für ihre Verhältnisse recht leise zuging. Hätten die Gäste ihrerseits im Angriff mit ein bisschen mehr Tempo, Druck und Wurfgenauigkeit agiert, wäre die Hypothek, mit der Magdeburg in die Kabine gehen musste, wesentlich höher als die vier Tore (8:12) ausgefallen.
Nach dem Seitenwechsel blieben die Flensburger zunächst auf Kurs Auswärtssieg. Auch weil sich der treffsichere Lasse Svan (7 Tore) als Stimmungskiller in der „Hölle Ost“ erwies. Beim 21:17 (44.) nach Magnus Röds erstem Treffer hatten die mitgereisten SG-Fans noch allen Grund zum Jubeln. Doch dann kam Michael Damgaard auf Betriebstemperartur. Angeführt vom torhungrigen Dänen, blies der SCM zur Aufholjagd. Der dynamische Halblinke avancierte zum Alleinunterhalter und stellte mit seinem zehnten Tor den 22:22-Ausgleich (52.) her.
Als der für die EM aussortierte Matthias Musche mit dem 24:23 (55.) die erste Magdeburger Führung überhaupt erzielte, war der SC-Express „on fire“ und nicht mehr stoppen, zumal es auch die Schiedsrichter in dieser Phase nicht gut mit den Flensburgern meinten. Sie gaben 29 Sekunden vor dem Abpfiff einen Siebenmeter für Magdeburg, den Tim Hornke zum 26:25 verwandelte. Der Schlussakt einer dramatischen Partie: Ein Time-out durch Trainer Maik Machulla, ein Spielzug, ein Fehlwurf von Johannessen – das war’s.