BL Handball Sport Verein Hamburg : SG 15.05.24 · 19:00

[Kay]

Das kleine Nordderby findet in der Barclays Arena im Volkspark statt. Eines der wenigen Spiele, die mehr als 8.000 Zuschauer haben. Die Unterschiede beider Klubs könnten nicht größer sein. Flensburg über viele Jahre strukturell solide langsam gewachsen, Hamburg nicht sehr solide und zu schnell gewachsen, was Personalstrukturen und damit verbundene Kosten angeht.

Die neuerliche Hamburgensie um die Lizenzerteilung legte eine unseriöse und unhanseatische Geschäftsführung offen. Die 4,1 Millionen, die zur Lizenzerteilung an Liquidität nötig waren, wurden eine Stunde zu spät auf das Konto der Spielbetriebs GmbH überwiesen und stellen selbstverständlich Verbindlichkeiten außerhalb der Bilanzen dar, die so liest man in Gesellschafteranteile umgewandelt werden sollen. In Hamburg ist man immer klamm, aber der neurotische Geltungsdrang nach Bedeutung und die Hose kann nicht dick genug sein! Martin Schwalb verzichtet großzügig auf sein Beraterhonorar, welches er wofür bekommt?

Sportlich ist die Sache eher von weniger Reiz als mehr von der Prestigebedeutung geprägt. Flensburg ist stabiler Dritter, mit 46 Punkten und mit einem starken Kader. Hamburg ist Neunter, mit 28 Punkten, mit einem durchschnittlichen Kader und einigen Verletzten. Bekanntester Protagonist, der mal in Flensburg gespielt hat, ist Co- Trainer, Weltmeister und Olympiasieger Blaženko Lacković, der gern gesehen war.

Über allem hängt natürlich das Damoklesschwert der Lizenzerteilung, die am seidenen Faden hängt. Ob das jetzt alles Spaß macht, ist nicht sehr wahrscheinlich. Klar, die Hamburger wollen der SG eins überbraten, nach dem Motto, jetzt erst recht. Das sollte verhindert werden können! Solidität und Qualität sollten sich durchsetzen! Für die Sportler in Hamburg kann es einem leid tun. Sie sitzen gerade zwischen Baum und Borke und müssen für die durch und durch unseriöse Klubführung um ihren Job bangen.

[Flink]

Kevin Möller sollte beim Länderspiel Landin ersetzen und wurde dann selbst wegen persönlicher Dinge ersetzt.
Hoffentlich ist alles wieder gut und er ist dabei.
Es scheinen sonst alle gesund und unverletzt zurück zu sein.

Die Spieler des HSV schätze ich eher so ein, das sie sehr motiviert sein werden. Gegen die SG sowieso, mit dem internen Druck dazu, vielleicht wollen/müssen sie sich zeigen für Anschlussverträge und als Dank an das treue Publikum allemal.
Mit Glück sind sie dann übermotiviert und machen Fehler.

Das darf die SG nicht verlieren, echt nicht.

[Akim]

Eigentlich geht es für die SG ja um nichts mehr, wenn man ehrlich ist, außer vielleicht sich vernünftig zu präsentieren.
Zudem kann man das Spiel dazu nutzen, sich weiter einzuspielen und vielleicht auch neue Spielzüge auszuprobieren.
Ich hoffe, dass unsere TWe und Lasse endlich mal wieder einen richtig guten Tag erwischen, allein schon für das Selbstvertrauen.
Benko hat ja mit der Nationalmannschaft auch noch eine schmerzliche Niederlage verkraften müssen, und Johannes einfach nur eine Niederlage.
Für mich ist das Spiel auf jeden Fall wieder eine Wundertüte, Ausgang offen mit Tendenz zum Auswärtssieg.

[Kay]

https://hamburg-handball.de/2024/05/14/ ... ays-arena/

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Läuft, so weit so gut.
Da sind viele Sachen schön anzusehen.
Der HSV aber auch teilweise von der Rolle.
Aber Möller hält, die Abwehr brauchte etwas, hat sich aber eingegroovt, vorne alle mit guten Aktionen und tollen Toren.
Bitte weiter so im zweiten Durchgang.

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Das war doch mal was.
Lange nicht mehr über weite Strecken so entspannt ein Spiel der SG geschaut.
Die kurze Phase der Abwehrflaute wurde überwunden, der Rest ganz schick.

[Akim]

Das hatte ich gehofft, aber nicht erwartet. Endlich wieder eine TW-Quote nahe 30% und vorne eine klasse Kreisläuferspiel, zusammen mit jeder Menge Gegenstößen. Heute lief fast alles für uns zusammen.
Ne echte Reibe für die ohnehin angeschlagenen Hamburger.
Und wie sooft im Leben, kaum klagt man über was, kriegt man ne Gelegenheit sich zu zeigen und nutzt sie nicht. Deshalb bin ich immer für eine interne Aussprache. Dann gibt's nachher keine Bemerkungen.
Pflicht erfüllt. Schauen wir was die anderen bringen.

[maxi]

Ja, gutes, unterhaltsames Auswärtsspiel, was man in dieser Saison ja nicht jedes mal sagen konnte.

[Kay]

Hamburg machte das vorne nicht schlecht. Zwar fehlen ihnen die RR- Schützen die ballern können, Lassen ist noch nicht wieder soweit, aber mit schnellen Kreuzungen und guten 1:1- Situationen kamen sie zu 30 Toren. Zudem spielte die Lizenzarie sicher auch eine Rolle in den Köpfen.

Aber das 18:11 SG zur Pause resultierte aus einer sehr guten Abwehrarbeit, die Fehler der Hamburger wurden mit dem messerscharfen Gegenstoß und durch das Tempo fürchterlich und nervtötend bestraft. Hinzu kamen Möllers Paraden, er kaufte einem indisponierten Mortensen auch noch zwei 7m ab. 2. HZ ließen sie hinten ein bisschen nach, aber spielten die Partie souverän herunter. Zuletzt fehlten Hamburg die Körner, sie waren platt und konnten nicht verhindern, dass ihre Abwehr völlig pulverisiert wurde.

In einem muss man dem statement des quirligen Tissier widersprechen. Die Halle war so voll, weil die Zuschauer eine mit Weltklassespielern gespickte SG sehen wollten! Die werden hoffentlich zahlreich zum FF EL wiederkommen!

[Kay]

Aus dem Hamburger Abendblatt, Auszug:

Hamburg. Auch bei der 30:41-Klatsche gegen die SG Flensburg-Handewitt drehte sich beim HSV Hamburg vieles um die Lizenz. Prozesstermin in Sicht.

Die 60 Spielminuten, in denen sich der HSV Hamburg (HSVH) am Mittwochabend mit der SG Flensburg-Handewitt duellierte, waren wie eine Flucht in ein Paralleluniversum. Auch wenn die herbe 30:41 (11:18)-Klatsche gegen den Champions-League-Anwärter für die Hamburger alles andere als vergnügungssteuerpflichtig war, tat es allen Beteiligten doch irgendwie gut, dass es ausnahmsweise mal nicht um Begriffe wie Lizenzentzug, Schiedsgericht und Überweisungsauftrag, sondern einfach nur um Handball ging. Doch war es die vorerst letzte große Handballparty in der Barclays Arena?

Sportlich war die Pleite gegen die SG schnell zusammengefasst. Schon in der ersten Halbzeit machten die Hamburger viel zu viele Fehler, beim Flensburger Tempospiel konnten die Gastgeber oft nur hinterhergucken. „Es ist eine brutale Qualität auf allen Positionen bei Flensburg. Es reicht schon, eine Zehntelsekunde nicht aufmerksam zu sein, dann ist der Ball sofort bei Johannes Golla. Und dann ist er eben drin oder es gibt Siebenmeter“, sagte HSVH-Kapitän Niklas Weller.

Hinzu kam, dass die Torhüter Johannes Bitter (zwei Paraden) und Jens Vortmann (drei) kaum etwas zu fassen bekamen und sich vorne neben vielen Fehlpässen auch unerklärliche Abschlussschwächen offenbarten. Die 8970 Zuschauer, darunter der 4,1-Millionen-Euro-Geldgeber Philipp Müller, sahen ungläubig mit an, wie Casper Mortensen keinen seiner drei freien Wurfchancen nutzte, zur Pause ausgewechselt wurde. Vor dem Spiel hatte der Linksaußen noch angekündigt, sein 1000. Bundesligator erzielen zu wollen. Während Mortensen bei 997 stehenblieb, war zumindest Zoran Ilic mit sechs Toren bester HSVH-Werfer. (Maximilian Bronner, HA)