noch ein fan hat geschrieben:Mal kurz und knackig, meinetwegen auch pragmatisch.
Zunächst handelt es sich nur um die Gewährung einer Bürgschaft, die wohl der SG die Finanzierung (über Kredite?) erleichtern würde. Gut, eine Bürgschaft kann natürlich auch eingelöst werden, im negativen Falle, gehört aber durchaus zum normalen Geschäftsleben dazu. Die wenigsten aller Bürgschaften werden in Anspruch genommen, eine Risikoabwägung halt für alle Seiten. Die Begründung des Landrats halte ich nur für reichlich "kleinbürgerlich". Aus ordnungspolitischen oder ähnlichen Gründen kann er die Gewährung der Bürgschaft ja ruhig ablehnen. Hätte sein Vorgänger die gleiche Linie vertreten, stünde die Campushalle heute jedenfalls nicht.
Seh ich genauso.
Die Abwägung wie groß das Risio tatsächlich sei unter Bezugnahme zukünftiger Mittelmäßigkeit der SG kann man sich so hindrehen wie man will.
Variante A: Kein Umbau bedeutet zukünftig weniger Einnahmen und wird dafür sorgen, dass die SG aufgrund wirtschaftlicher Einschränkungen Dauer nur noch Mittelmaß ist.
Variante B: Ein Umbau der Halle ist unnötig, sollte die SG in kurzer Zeit aufgrund sportlicher Verfehlungen und Missmanagement nur noch Mittelmaß sein, da in diesem Fall die Auslastung sinken wird.
Aufgrund hervorragender Arbeit konnte die SG seit den 90er Jahren einen deutlichen Aufschwung und Professionalität in der Vereinsführung vermitteln. Auch diese (schwere) Saison läuft bisher fast optimal. Insofern gibt es derzeit keine Anzeichen für das in Variante B genannte Missmanagement.
Variante A suggeriert einen Einnahmeverlust, beachtet aber die Kostenrechnung nicht oder nur ungenügend. Generell ist die genannte Ausbausumme doch relativ hoch. Sinn oder Unsinn, Amortisation und Zeitraumbetrachtung kann ich schwer einschätzen, da bislang keine genauen Angaben über Plätze und Platzpreise vorhanden sind.
Generell vertrau ich auf das betriebswirtschaftliche Geschick der Verantwortlichen, der Berater und sogar das der Banken (
).
Tati hat geschrieben:(...)Mir kam aber die Halle in dieser Saison eigentlich so gut wie gar nicht ausverkauft vor, da wäre dann doch noch Bedarf an einem gewissen Marketing oder eben an Erfolgen. Erfolge knüpfen an Personen und das kann teuer werden. Ob 750 Zuschauer mehr den Kohl denn auch fett machen, wage ich zu bezweifeln. Die SG ist doch in letzter Zeit durchaus erfolgreich im Angraben von Sponsoren, das wäre vielleicht der bessere Weg als der immens teure Hallenausbau.(...)
Um einen Ausbau zu rechtfertigen braucht es keine ausverkaufte Halle. Entscheidend ist was genau ausgebaut wird und wie die derzeitige Platzbelegung ist.
Meines Wissens nach, geht es beim Ausbau zum Teil um Logenplätze und teure Sitzplätze. Stehplätze sind nicht geplant.
Betrachtet man die Situation bei Heimspielen fällt einem auf, dass generell zuerst die Sitzplätze ausverkauft sind. Stehplatzkarten bekommt man oft noch am Spieltag kurz vorher. Insofern macht der Ausbau durchaus Sinn, so lange die Nachfrage nach Sitzplätzen höher als die Kapazität ist und man beabsichtig vorrangig Sitzplätze zu bauen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, das mit Sitzplätzen mehr Geld verdient wird.
Ein Ausbau der Logenplätze ist, meiner Meinung nach, auf jeden Fall richtig und notwendig. Logenplätze verkaufen sich wie warme Semmeln; diese Tendenz lässt sich bei etlichen Vereinen und auch in anderen Sportarten beobachten. Das wird in Flensburg und beim Handball nicht anders sein als anderswo. Zudem erzielen Logenplätze die größtmögliche Rendite.
Weiterer Nebeneffekt einer größeren Halle ist, dass Sponsoren durchaus bereit sind ihre bisher gezahlten Gelder zu erhöhen, da in einer größeren Halle die Reichweite der Werbung steigt.
Insgesamt seh ich die Ausbaupläne ziemlich positiv. Natürlich klingt es erstmal etwas schade, dass keine 8000er oder 9000er Halle entstehen wird. Dennoch mag es durchaus sinnvoll sein, diesen Weg zu wählen, wenn dadurch weiterhin eine hohe Auslastung erzielt wird, und die Nachfrage nach Tickets ziemlich genau bedient werden kann, bzw. sie nicht deutlich über der Hallengröße liegt.
Erfahrungsgemäß ist es so, dass eine durchschnittlich 85-90%ige Auslastung wirtschaftlich optimal ist. Alles darunter spräche für eine kleinere Halle, Zahlen darüber sprächen für eine größere Halle.