Für diejenigen, die nicht immer auf der Nachwuchsseite nachsehen...
Gute Ausgangsposition gesichert - aber noch ist alles offen!
Als Spitzenreiter kehrte die B-Jugend der SG Flensburg-Handewitt von der Vorrunder der NOHV-Meisterschaften zurück. Die Gärtner-Sieben liegt vor dem "Heimwochenende" mit 7:1-Punkten aber nur knapp vor den Füchsen (6:2) und dem VFL Potsdam (5:3). Die Handball-Fans in Flensburg können sich auf ein spannendes Rückrunden-Wochenende in der Förde-Halle freuen.
10.05.2010 16:24
Was für eine Dramatik! Was für ein Lärm! Was für ein Jubel! Unsere B-Jugend sorgte in Neubrandenburg bei der Hinrunde der NOHV-Meisterschaft für restlose Begeisterung auf den Rängen - und für konsternierte Blicke bei den Berliner Füchsen. Mit 22:21 bezwangen die Flensburger am frühen Sonntagmorgen die Favoriten aus der Hauptstadt. Sie legten einen fulminanten Blitzstart hin, und der Berliner Coach Bob Hanning nahm bereits nach 1:46 Minuten ein Team-Timeout. Da hatte die SG noch keinen regulären Angriff vorgetragen, lag aber durch zwei blitzsaubere Gegenstoß-Tore von Jannick Boldt bereits mit 2:0 in Front. Erst beim Stand von 4:0, als die SG nach zwei Zeitstrafen in doppelter Unterzahl spielte, gelang den Berlinern der erste Treffer.
Mit äußerster Konzentration und unbändigem Willen agierte die SG weiter und lag meist in Führung, wenn auch die Füchse mit ihrer individuellen Stück für Stück Stärke näher kamen. In Ermangelung hochgewachsener Rückraum-Schützen der Größenklasse 1,90 + mussten sich die Flensburger anderer Stärken besinnen: temporeiches Positionsspiel im Angriff, Anspiele an den Kreis, 1 gegen 1-Situationen. Sie rackerten, sie rannten, sie wühlten, sie kämpften. Durch ihre Beweglichkeit, ihr Zupacken machten sie die Füchse müde und zwangen sie zu Fehlern. Christopher Rudeck im Tor wuchs in Neubrandenburg über sich aus, zeigte seine wohl beste Saisonleistung und trieb die Berliner mit seinen Paraden in die Verzweiflung. Doch irgendwann ließen auch bei den Nordlichtern die Kräfte nach, das Füchse-Team, das praktisch identisch ist mit der Berliner Landesauswahl, kam ran, glich aus, ging sogar in Führung. Doch wer jetzt dachte, dass das Spiel jetzt kippt, sah sich getäuscht. Angetrieben und nach vorn gepeitscht von ihren Kameraden auf der Bank und vor allem von den mitgereisten Fans glichen die SG-Jungs wieder aus und gingen in der letzten Spielminute durch einen eiskalt abgeschlossenen Konter von Per-Oke Kohnagel wieder in Führung. Wenige Sekunden später war Schluss. Spieler und Eltern lagen sich in den Armen. Trainer Gärtner hatte sein Team hervorragend auf die starken Berliner eingestellt, zeigte ein gutes Händchen beim Wechseln und war nach dem Sieg sichtlich zufrieden.
Zum Glück hatte die SG am Sonntag zwei Spiele Pause, bevor es gegen den zweiten Hochkaräter VfL Potsdam ging. Auch hier begannen die Flensburger mit einem Blitzstart, führten 5:1 und später 10:4, bevor ein Durchhänger die Potsdamer auf 9:10 zur Pause rankommen ließ. In Halbzeit 2 machte sich der Kräfteverschleiß bemerkbar, es schlichen sich Unkonzentriertheiten ein. Und wieder hielt ein glänzend aufgelegten Christopher Rudeck im Tor seine Mannschaft im Spiel, zeigte phänomenale Paraden und rettete am Ende ein 20:20 für die SG. Damit hat die B-Jugend eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde am kommenden Wochenende in der Fördehalle. Sie liegt mit 7:1 Punkten vor den Füchsen (6:2) und Potsdam (5:3). Es folgen die SG Hamburg-Nord (2:6) und Fortuna Neubrandenburg (0:8), die am ersten Spieltag bei von der SG Flensburg-Handewitt besiegt wurden. Nachdem man sich im Auftaktspiel gegen die hoch motivierten Gastgeber anfangs schwer tat und zur Halbzeit sogar 8:9 zurück lag, musste Trainerfuchs Klaus Gärtner in der Pause die richtigen Worte gefunden haben, denn jetzt ließen sie den Gastgebern kaum noch eine Chance und siegten am Ende deutlich mit 20:13. Gegen den Hamburg-Meister konnte sogar ein Kantersieg mit 30:13 herausgespielt werden.
Jetzt hofft das Team von Klaus Gärtner, Sascha Zollinger und Cord Clausen am Wochenende auf möglichst viel Unterstützung aller Handballfreunde der Region. Los geht’s am Sonnabend um 13 Uhr, und zwar gleich gegen die Füchse. Am Sonntag beginnen die Spiele um 9 Uhr in der Fördehalle.
Ergebnisse der Hinrunde: SG – Neubrandenburg 20:13, SG
Spandau/Füchse- VfL Potsdam 24:19, SG Hamburg-Nord – SG 13:30, Neubrandenburg – Füchse 15:28, VfL Potsdam – Hamburg-Nord 29:20, SG – Füchse 22:21, Neubrandenburg – VfL Potsdam 9:21, Füchse – Hamburg-Nord 33:18, Potsdam – SG 20:20, Hamburg-Nord – Neubrandenburg 22:20.