HANDBALL-BUNDESLIGA
Historische Niederlage der SG Flensburg-Handewitt gegen die Eulen Ludwigshafen
Zum Auftakt der Rückrunde schlugen sich die Flensburger am Donnerstag einmal mehr selbst.
Ludwigshafen | Das war es möglicherweise schon mit der Chance auf eine zweite Titelverteidigung. Wer deutscher Handball-Meister werden will, darf nicht beim Vorletzten verlieren. Doch genau das ist der SG Flensburg-Handewitt am Donnerstag passiert: Mit 23:25 (12:12) gab die Mannschaft von Trainer Maik Machulla erstmals die Punkte gegen die Eulen Ludwigshafen ab. In den bisherigen acht Duellen waren die Süddeutschen immer zuverlässige Punktelieferanten gewesen.
Zum Auftakt der Rückrunde schlugen sich die Flensburger am Donnerstag einmal mehr selbst. „Ich bin sehr enttäuscht. Die Mannschaft hat gekämpft, aber irgendwas hat gefehlt. Wir haben im ganzen Spiel keinen Zugriff bekommen“, stellte Trainer Machulla fest. Mehrfach war die Möglichkeit da, den krassen Außenseiter zu knacken, aber der Meister verpasste es, sich entscheidend abzusetzen. Es zieht sich schon durch die ganze Saison, dass wir nicht den Deckel auf solche Spiele bekommen, meint Kreisläufer Johannes Golla.
Insgesamt lässt der Auftritt der SG in Ludwigshafen nichts Gutes für das nächste schwere Spiel am Samstagabend nur wenige Kilometer weiter in der Mannheimer SAP-Arena erwarten. Dort taten sich am Donnerstag zeitgleich zwar auch die Rhein-Neckar Löwen schwer, zogen sich aber noch mit einem Sieg gegen Schlusslicht Nordhorn aus der Affäre.
Nach sieben Minuten stand es am Donnerstag 3:0 für die Gastgeber. Die ausverkaufte „Eberthölle“ kochte, 2350 Besucher ahnten da bereits, dass etwas Außergewöhnliches möglich war. Die Flensburger schafften mühsam den Ausgleich, fielen aber gleich wieder mit drei Toren zurück (3:6, 4:7). Eulen-Shooter Azat Vaillulin traf auf wenig Widerstand, der Halblinke erzielte seine Tore meistens ohne nennenswerten Kontakt. Torbjörn Bergerud im SG-Tor hatte auch nicht seinen besten Tag und wurde nach 22 Minuten von Benjamin Buric abgelöst. „Eigentlich hatten wir die Würfe da, wo wir sie haben wollten, aber wir hatten viel zu wenig Paraden“, kritisierte Machulla.
Vorn setzte dem Meister die offensive und aggressive Ludwigshafener Abwehr zu. „Wir haben uns davon beeindrucken lassen“, gab Golla zu. Vor allem Göran Johannessen schmeckte der Stil der Gastgeber nicht. Der Norweger blieb weit unter seinen Möglichkeiten. Besser lief es zeitweise mit Johannes Jeppsson im linken Rückraum. Der Schwede erzielte auch den Treffer zum 12:12-Halbzeitstand, der noch hoffen ließ.
Der Einstieg in die zweite Hälfte war geschmeidiger. Die SG ging gleich in Führung, die erste im Spiel, und legte auch zum 14:12 nach. Nach dem 16:14 (38.) versäumten es die Flensburger aber, sich Distanz zum hartnäckig kämpfenden Underdog zu verschaffen. Zu viele Fehler, zu viele Fehlversuche. In der Schlussphase fiel die SG auseinander, zwischen der 50. und 58. Minuten ging nichts. Ludwigshafen setzte sich mit zwei Toren ab und ließ sich die Sensation nicht mehr nehmen.
Eulen Ludwigshafen: Skof, Tomovski (ab 43.) – Stüber (1), Dietrich (1), Scholz (2), Haider (2), Remmlinger (2), Falk (3), Hofmann, Durak (2), Bührer, Müller (2), Neuhaus (1), Dippe (1), Valiullin (8), Klein.
SG Flensburg-Handewitt: Bergerud, Buric (ab 22.) – Golla (2), Lier (n.e.), Glandorf, Svan (5), Jeppsson (2), Jöndal (3), Steinhauser, Versteijnen (n.e.), Heinl, Zachariassen (1), Johannessen, Gottfridsson (5/4), Jurecki (n.e.), Röd (5).
SR: Baumgart/Wild (Altenheim/Elgersweier). - 7m: 0:4. – Zeitstrafen: 5:2. - Zuschauer: 2350.
– Quelle:
https://www.shz.de/26763082 ©2019
Wäre von Vorteil, wenn die SG noch einen Mittelmann zur Entlastung dazu bekäme, der im 1:1 auch gegen die Hand gehen kann!