von Kay » 12.01.2020, 16:33
Es war eine Mischung aus Wut und Entschlossenheit, mit der die Spieler der deutschen Handball-Nationalmannschaft das Spielfeld verließen. Jene Fläche mit den zwei Toren im norwegischen Trondheim, auf der sie just einen herben Dämpfer im zweiten Vorrundenspiel der EM erlebt hatten. 26:33 (11:14) hatten sie gegen Titelverteidiger Spanien verloren.
Es war ein erstes Schlüsselspiel dieses Wettbewerbs, und die Höhe, die Art und Weise der Niederlage, lassen erheblich ernüchtert auf die kommenden EM-Tage blicken. „Wir sind enttäuscht über unsere Leistung. Wir haben über 60 Minuten keine Lösungen gefunden“, sagte Bundestrainer Christian Prokop sichtbar niedergeschlagen.
Werden die Deutschen nun, der Pflichtsieg gegen EM-Neuling Lettland am Montag (18.15 Uhr/ZDF) vorausgesetzt, doch punktlos in die Hautrunde gehen, was angesichts des möglichen Aufeinandertreffens mit starken Kroaten in Wien eine schlechte Ausgangslage im Kampf um das Halbfinale in Schweden ist. „Wir hatten uns einiges vorgenommen. Aber sicherlich nicht das“, sagte auch Kreisläufer Patrick Wiencek kopfschüttelnd. „Bei den Spaniern hat fast alles geklappt, bei uns kaum etwas.“
„Das Ergebnis ist eine Katastrophe. Uns hat die Galligkeit, die Emotion gefehlt“, sagte Kreisläufer Pekeler mit Blick auf jene Phase. Als der bullige Jorge Maqueda zum 25:18 für Spanien traf (44.), war die Partie vorentschieden, der deutsche Kampfgeist war gebrochen, das Selbstvertrauen wie ausgeknipst. Am Ende wurde es deutlich. Sogar richtig deutlich…(ha)
Prokop ist nicht zu beneiden. Was will er auch mit einem schwachen Sprücheklopfer TW Wolf, der vor lauter Sensibilität, so war zu lesen, der Charakterfrage der belebenden Konkurrenz mit dem Weltmeister Landin aus dem Wege ging und sich ins Ausland verdrückte!
Wo die beste Abwehr der Bundesliga steht, scheint Prokop nicht zu wissen, sonst würde Golla spielen. Die Abwehr, die körperlich zu langsam und zu heavy ist, arbeitet schlecht. Prognose: deswegen wird Kiel auch kein Meister!
Liebe SG, die Hauptsache am Wind: immer eine Handbreit Wasser über Kiel.