Eine Nachbetrachtung der letzten Spiele ergibt Hinweise auf das kommende. In ausverkaufter Arena taten sich die ersatzgeschwächten RNL vor allem in der Offensive gegen Kiel schwer, sie ließen zahlreiche Chancen aus. Die 1. HZ war ein gegenseitiger Überbietungswettbewerb in einem ziemlichen Fehlerfestival. Die 2. HZ begann wie die erste, mit tollen Paraden von Torwart Späth, der immer wieder über sich hinauswuchs. Seiner Leistung war es zu verdanken, dass es den Löwen gelang eine Kieler Führung auf drei Tore zu reduzieren, 14:17. Kurz darauf brachte Zacharias die Löwen bis auf zwei Tore heran. Doch wieder gelang es den Gastgebern nicht, das Spiel zu kontrollieren und mit Cleverness weiterzuführen. Die Angriffe wurden zu hektisch vorgetragen, sie gerieten mit 19:27 ins Hintertreffen. Mit Ergebniskosmetik hieß es am Ende 25:31, zum Leidwesen der Zuschauer. Den vielen Paraden standen nicht weniger als zwanzig technische Fehler gegenüber und in Kiel feiert man den Sieg über völlig indisponierte Löwen bereits wieder mal als Befreiungsschlag. Schön wär`s ja, aber auch nur vielleicht.
Am Dienstagabend im European-League-Spiel bei Benfica Lissabon verspielten sie einen Vorsprung von acht Toren und gewannen mit Ach und Krach 36:35. Zur HZ führten die Löwen mit 19:15, sie zogen dann davon und schienen einem sicheren Sieg entgegen zu sprinten. Aber dann war ein Riss im Spiel, die Löwen kamen mit dem siebten Feldspieler von Benfica nicht zurecht. Die junge Mannschaft aus Lissabon holte Tor um Tor auf. Beim Stand von 35:35 parierte Mikael Appelgren Sekunden vor Schluss einen Ball in doppelter Unterzahl, Niclas Kirkeløkke vollendete den Konter mit dem Siegtor. Bester Spieler bei den Löwen war der kommende SG- Spieler Kirkeløkke, er erzielte 14 Tore.
Wie man sehen konnte, die Länderspielpause brachte Rhythmusprobleme mit sich, die Samstag hoffentlich nicht tragend werden. In jedem Fall braucht die SG neben einer starken Abwehr diesmal auch die Torhüter, die gegen Börge Lunds Truppe blass blieben. Ein ausschlaggebendes Kriterium können tatsächlich die Torhüter werden, denn die RNL haben davon gleich drei. Appelgreen, der auffällige David Späth und Joel Birlehm. Werden die warm geworfen, motiviert sich das Team von deren explosiven Begeisterungen!
Zu den Großen Vier der Tabelle, Berlin- MD- Melsungen und Flensburg, gehört RN nicht. Mit 13 Punkten und als 7. der Tabelle läuft man der Spitze hinterher und zeigt sich wechselhaft. Dass neben den Langzeitverletzten Gensheimer, Grupe und Ahouansou nun auch noch Patrick Groetzki (Fußsohlenentzündung) und vielleicht auch noch Jannik Kohlbacher (grippaler Infekt) ausfallen, macht das sportliche Leben nicht einfacher und Samstag auch noch zur SG. „Eine der schwersten Aufgaben in der Liga“, sagte Sebastian Hinze der „Rheinpfalz“.
Die SG braucht also eine Topleistung, vor allem in der Abwehr, muss aber aufpassen nicht von den guten Torhütern der Löwen entnervt zu werden. Beide Teams kennen sich gut, taktisch sollte es keine Überraschungen geben. RN hat mit FL vier Spiele in zehn Tagen absolviert, ein strammes Programm. FL hat vom Kader her mehr Möglichkeiten, daher ist ein Heimsieg keine Utopie!