Sonntag schlägt der Tabellenführer Berlin auf, keine Frage, eine Megachance für die SG auf die führenden Teams Berlin und Magdeburg aufzuschließen. Dritter gegen Erster, mehr geht nicht, excellente Dramaturgie. Die sportliche Hausse, die Berlin gerade erlebt, ist mit dem Namen Gidsel klar in Verbindung zu bringen. Er ist der Schlüsselspieler, über den Niederlage oder Sieg führt.
Das Berlin so weit oben steht, ist auch mit viel Glück verbunden, knappe Ergebnisse pflastern ihren Weg, aber etwas Glück gehört ja auch dazu. Spannend war es in HH, Stuttgart, Leipzig, Hannover, alles sehr, sehr knapp. Die Niederlage gegen Lissabon lässt aber doch aufhorchen.
Die Handballer der Füchse Berlin müssen in der European League um die direkte Qualifikation für das Viertelfinale zittern. Der Titelverteidiger verlor am Dienstagabend trotz Sechs-Tore-Führung zur Pause gegen das portugiesische Spitzenteam Sporting CP Lissabon mit 31:32 (19:13). Für die Füchse war es die erste Niederlage in dieser Saison in Europa. Beste Berliner Werfer waren Mathias Gidsel mit acht und Tim Freihöfer mit sieben Toren. Trainer Jaron Siewert gab Stammkeeper Dejan Milosavljev eine Pause, zudem fehlte Routinier Hans Lindberg krankheitsbedingt.
Die Berliner waren gegen die schnellen und wuseligen Portugiesen vor 4.620 Zuschauern in der heimischen Max-Schmeling-Halle von Beginn an voll gefordert. Aber die Gastgeber hielten mit viel Physis und eigenem Tempospiel gut dagegen. Beim Stand von 5:5 konnte sich der Bundesligist mit einem 4:1-Lauf erstmalig etwas absetzen. Jeden Fehler der Gäste bestraften die Füchse eiskalt - oft auch mit einfachen Toren durch Tempogegenstöße. Bis zur Halbzeit bauten die Berliner den Vorsprung auf sechs Tore aus. Doch nach dem Seitenwechsel kippte die Partie. Bei den Berlinern ging plötzlich gar nichts mehr: Ballverluste und Fehlwürfe reihten sich aneinander. Nach achteinhalb Minuten der zweiten Hälfte war der Vorsprung weg (21:21). Und anschließend gerieten die Füchse sogar in Rückstand. In der 53. Minute flog zudem Mijajlo Marsenic nach drei Zeitstrafen vom Platz.53 Sekunden vor Ende glich Gidsel zwar wieder zum 31:31 aus, doch Sporting machte elf Sekunden vor Schluss noch den Siegtreffer. (rbb24, 20.02.2024)
Flensburg war vor Wochen ganz knapp davor in Berlin zu gewinnen. Krickau verfügt mittlerweile über eine erprobte success method, die auf Berlin angepasst wird. Die körperlich sehr präsente Abwehr mit hohem Tempo permanent beschäftigen und den korpulenten Keeper Milosavljev ernst nehmen, die eine oder andere Zeitstrafe gegen Darj ziehen, dann bleiben die Punkte hier!
Zu befürchten ist, dass das Spiel von den völlig unabhängigen Sportjournalisten und Ossi- Selbstdarstellern Stefan Kretzschmar und Karsten Petrzika kommentiert wird. Da muss man durch.